Blümchen und Falter aus dem Heutal – Juli 2019

Bereits im vergangenen Jahr hat uns die Suche nach „neuen“ Gebieten mit Orchideen und Schmetterlingen ins Heutal bei Unken geführt. Wodurch wir auf dieses Hochtal aufmerksam wurden wissen wir heute nicht mehr. Nach den ersten Fototrips war uns aber schnell klar, dass wir uns das künftig genauer anschauen wollen.

01_drosera_923402_cordata_9239 Gleich bei unserem ersten Besuch im Juni 2018 freuten wir uns darüber beim Fotografieren vom "Sonnentau" (Rundblättriger Sonnentau - Drosera rotundifolia) nicht waschelnass zu werden. Die Pflänzchen standen gleich neben dem Wanderweg und konnten von dort aus relativ einfach fotografiert werden.
Ohne direkt danach zu suchen fanden wir in einem Wald auch das „Kleine Zweibalt – Listera cordata“ – eine Orchidee, der wir schon seit längerer Zeit „nachgelaufen“ waren und in den Tagen davor zum ersten Mal gefunden hatten.
Neben vereinzelten „Randring-Perlmuttfaltern - Boloria eunomia“ und „Lilagold-Feuerfaltern - Lycaena hippothoe“ waren auch eine beachtliche Anzahl an „Hochmoor-Perlmuttfaltern - Boloria aquilonaris“ unterwegs.  
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Da wir eigentlich nur auf der Durchreise in Richtung zu einem Fotografentreffen in Südtirol waren, beschlossen wir für 2019 einen längeren Besuch einzuplanen.
Ein verlängertes Wochenende Ende Juni wollten wir dazu nutzen uns das Heutal genauer anzusehen. Außer ein paar wenigen Informationen über das Mäander-Hochmoor als „kleiner geschützter Landschaftsteil“ sind kaum Informationen verfügbar. So müssen wir uns auf unsere eigenen Beobachtungen verlassen.
Wie schon an verschiedenen anderen Stellen in diesem Jahr war auch hier die Vegetation deutlich hinter der Entwicklung des Vorjahres nachhinkend.
Angenehm überrascht waren wir von der Farbigkeit der Wiesen. Vor allem die beachtlichen Bestände an „Breitblättrigem Knabenkraut - Dactylorhiza majalis“ sprangen uns sofort ins Auge. Auch „Mücken-Händelwurzen - Gymnadenia conopsea“ waren schon zu finden. Der „Sonnentau“ war noch sehr klein und vom „Kleinen Zweiblatt“ waren nur die Blätter vorhanden.
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Dafür fanden wir einige „Randring-Perlmuttfalter“ und „Baumweißlinge“.
Als echter Spielverderber sollte sich dann das Wetter herausstellen. Denn schon unser erster Spaziergang endete abrupt mit einem Regenguss. Doch sobald dieser vorbei war, machten wir uns in „Regenmontur“ auf um die Wiese abzusuchen – und fanden völlig überraschend mitten im Gras ein „Abendpfauenauge - Smerinthus ocellata“ 🙂  
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In den nächsten Tagen konnten wir aufgrund des ständigen Regens leider nur wenig unternehmen. Außer bei einer kurzen Wanderung durch das Fischbachtal, bei der wir feststellten, dass es dort im Herbst landschaftlich auch sehr schön sein muss, konnten wir kaum fotografieren.

Um in diesem Jahr vielleicht doch noch Bilder vom „Kleinen Zweiblatt“ machen zu können, starteten wir Anfang Juli einen weiteren Versuch. Fast wäre es aber auch diesmal schiefgegangen – doch diesmal war die Hitzewelle Ende Juli schuld.
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So fanden wir neben einigen verblühten Blütenständen noch ein paar wenige blühende Pflanzen. An diesem Wochenende klappte es auch mit dem „Sonnenntau“.

Und groß war auch die Freude über die vielen frischgeschlüpften „Hochmoor-Perlmuttfalter - Boloria aquilonaris“. Wegen der hohen Lufttemperatur war es zwar nicht gerade einfach sie zu fotografieren, aber ein paar Bilder konnte ich dann doch mitnehmen. Das galt auch für die „Mädesüß-Perlmuttfalter - Brenthis ino“, die wir anscheinend auch gerade zur „richtigen“ Zeit erwischten.


Ein nächster Besuch in diesem schönen verschlafenen Tal steht fix am Plan – vielleicht auch einmal im Herbst, wenn das bunte Laub im Moor in der Sonne leuchtet.

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